Arbeitseinsatz der FDJ und Dir. Ök. , 1974, Universitätsarchiv Leipzig, UAL ZFF 2906
Mitte der 1970-er Jahre kommen Studenten auf die Idee, einen Teil der alten Stadtbefestigung auszugraben: die Moritzbastei. Einst Teil der städtischen Wehranlagen, stand nach der Zerstörung die erste konfessionslose Bürgerschule Deutschlands auf ihren Grundmauern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg füllen nur noch Schutt und Baureste die Gewölbe. Ab 1974 graben insgesamt rund 30 000 Studenten, darunter auch die spätere Bundeskanzlerin Angela Merkel, damals Physikstudentin an der Leipziger Universität, in gut 150 000 unbezahlten Arbeitsstunden die Moritzbastei wieder aus. 1979 öffnet der Oberkeller, 1982 schließlich der gesamte Komplex – und damit Europas größter Studentenklub.
De ehemalige Leipziger Student Roman Schulz schreibt über die MB, den Studentenklub Moritzbastei: „Die Moritzbastei hatte sich sehr schnell in ihre Rolle als erstes Haus am Platz eingefügt, sie verlor nicht etwa ihren Charme, aber im Laufe der Zeit wich die anfängliche Ungezwungenheit der ersten Jahre mehr und mehr einer kontrollierten Unterhaltung. Bierabend am Montag, „Papperlapop“ am Mittwoch und am Sonnabend in der Regel Konzerte bildeten feste Programmgrössen.“
Die Moritzbastei wird ausgegraben, 1974. Waren Sie dabei?







Universitätsarchiv Leipzig 2017.